Immer häufiger sieht man Fitnessuhren und Smartwatches als ständiger Begleiter im Alltag oder beim Sport. Es werden Vitalwerte gemessen, Strecken getrackt, Schritte gezählt und vieles mehr! Das Angebot an Produkten ist groß und es ist nicht einfach für die individuellen Bedürfnisse das richtige Produkt zu finden.
Wir konnten vom Hersteller Fitbit das neue Modell Versa Lite Editon testen und berichten im Folgenden, was sie so alles kann und für wen sie vielleicht die richtige Wahl ist.
Bei der Fitbit Versa Lite handelt es sich um eine etwas günstigere Variante der Fitbit Versa, die im Vergleich mit ihrer großen Schwester auf ein paar wenige Funktionen verzichtet, wie das Zählen der Etagen und der Bahnen im Schwimmbecken oder das Abspeichern von Musik.
Optisch ist der Unterschied lediglich an den Tasten am Gehäuse erkennbar, da die Versa Lite über eine Taste und die große Schwester über drei Tasten verfügt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Gehäuse aus eloxiertem Aluminium, Armband silikonähnliches, flexibles Material |
Größen | Armband in Größe S (Handgelenksumfang 140mm bis 180 mm) und Größe L (Handgelenkumfang 180mm und 220 mm) enthalten |
Farben | Aluminium Silber/Weiß, Aluminium Silber/Flieder, Aluminium Ozeanblau/Ozeanblau, Aluminium Magenta/Magenta, Aluminium Silber/Dunkelgrau; (mit weiteren Armbandfarben ergänzbar) |
Displaygröße | Diagonal: 34,00 mm (L 24,075mm x B 24,075mm) |
Preis | 159,95 € |
Versa Lite: Lebe selbstbewusst mit ausdrucksvollen Farben und intuitiver Ein-Tasten-Bedienung
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Fitbit Versa Lite wirkt sehr hochwertig, es sind weder am Uhrengehäuse noch am Armband Mängel zu erkennen. Das Gewicht der Versa Lite ist gering und das Gehäuse sehr schlank und schlicht gehalten. Sie erinnert optisch an die Apple-Watch, das Gehäuse ist etwas quadratischer geschnitten.
Aufgrund der Größe und des geringen Gewichts passt sich die Uhr optimal am Handgelenk an und trägt sich sehr bequem.
Im Lieferumfang der Versa Lite sind zwei Armbändern unterschiedlicher Größen enthalten, so dass für jeden das passende Armband beiliegt. Das Band ist flexibel und passt sich dadurch der jeweiligen Handgelenksgröße sehr gut an.
Die Uhr selbst, sowie die leicht zu wechselnden Armbänder werden in verschiedenen Farben angeboten. Die Uhr kann mit dem klassischen Armband sehr sportlich, mit einem Metall- oder Lederarmband sogar sehr schick aussehen. Für eine Uhr, die mich rundum im Alltag begleiten soll, finde ich diese Lösung perfekt. Gerade mit einem schmalen Frauenhandgelenk finde ich globigere Sportuhren im Alltag oft unpraktikabel.
Für das Einrichten der Fitbit Versa Lite ist es notwendig die Fitbit-App auf das Smartphone herunterzuladen. Das Einrichten selbst ist schnell und unkompliziert und der Benutzer wird hier Schritt für Schritt durchgeführt.
Praxistest
Bedienung
Nach der Verknüpfung der Smartphone-App mit der Versa Lite kann es nun richtig losgehen.
Die Versa Lite ist über das Touchdisplay sowie eine haptische Taste am linken Gehäuserand zu bedienen. Der Titelbildschirm der Uhr kann durch eine große Auswahl von Ziffernblättern in der App je nach Belieben individualisiert werden – ob die digitale Uhrzeit, eine analoge Uhr, das Datum oder Anzeige der Vitalfunktionen, hier findet jeder für sich die richtige Anzeige.
Das Display kann automatisch durch die typische Bewegung des Auf-die-Uhr-Schauens (Drehen des Handgelenks) oder manuell durch Tastendruck aktivieren werden.
Durch den verbauten Umgebungslichtsensor kann die Versa die Helligkeit des Displays automatisch regeln. Zudem kann vom Benutzer die Helligkeit auch manuell reguliert werden. Der Automatik-Modus funktioniert problemlos und die Anzeige ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung leicht abzulesen.
Durch Wischen über den Touch-Bildschirm in verschiedene Richtungen gelangt man nun zu verschiedenen Apps und Anzeigen. Die Menüführung ist einfach und logisch aufgebaut, die Steuerung intuitiv, sodass man die Bedienung der Versa Lite schnell raus hat. Andererseits bietet die Versa aber auch nur überschaubare Einstellmöglichkeiten gerade im Vergleich zu spezifischeren Sportuhren oder Smartwatches. Die Taste am Gehäuserand ist meist mit der „zurück“-Funktion belegt, was die Bedienung vereinfacht.
Allgemeine Fitnessfunktionen
Die Versa ist mit einem optischen Herzfrequenzmesser, der rund um die Uhr misst, und einem Beschleunigungssensor ausgestattet.
Beim Tragen der Fitnessuhr trackt die Versa automatisch die zurückgelegten Schritte, den Puls, sowie den Kalorienverbrauch und noch einiges mehr.
Über die App ist es möglich eine individuelle Bewegungserinnerung einzustellen. Gerade wenn man mal zu lange sitzt, erinnert einen die Versa unauffällig durch ihren eingebauten Vibrationsmotor an das Bewegungsziel, stündlich minimum 250 Schritte zu gehen.
Lässt man die Versa Lite auch nachts am Handgelenk, werden auch im Schlaf Daten gesammelt und getrackt.
Das alltägliche Fitnesstracking rund um die Uhr ist genau das, was die Versa ausmacht und was sie richtig gut kann. Dies liegt auch daran, dass die gesammelten Fitnessdaten auf dem Display der Versa und der Smartphone-App meines Erachtens sehr schön visualisiert und sehr übersichtlich gestaltet sind, so dass man seine Untätigkeit sofort erkennt und tatsächlich zur Bewegung animiert wird.
Auf der Versa selbst kann durch einfaches Wischen nach oben die Übersicht des Tages mit allen erfassten Vitaldaten geöffnet werden.
In der Smartphone-App sind die gesammelten Daten der Versa nochmals ausführlicher dargestellt oder sogar erklärt.
Beim Schlaftracking sind in der App dann z.B. einzelne Schlafphasen wie REM, Leicht- und Tiefschlafzeiten erkennbar und werden zudem erklärt. Die Ergebnisse sind durch die Darstellungen von Diagrammen einfach zu lesen und liefern ausführliche Informationen. (wöchentliche Schlafzeit, wöchentlich und monatliche Durchschnittswerte, Vergleiche mit Gleichaltrigen) Auch hier können Schlafziele/Schlafpläne festgelegt werden. Hier beeindruckt die Versa Lite durch erstaunliche Genauigkeit und einer Fülle an Informationen.
Fitbit ist es hier mit dem alltäglichen Fitnesstracking meiner Meinung nach wirklich gelungen den Benutzer zu motivieren seine Ziele zu erreichen – eine Challenge, die im Alltag einfach Spaß macht.
Sport
Aber mit der Versa sind natürlich auch sportliche Trainings trackbar. Sie verfügt hierzu über eine Aktivitätserkennung. Die automatische Erkennung funktioniert z.B. beim Gehen oder Laufen sehr gut, aber es kann auch mal passieren, dass beim Putzen die Sportart „Aerobic“ getrackt wird. Klar, man kann dies als fehlerhafte Aufzeichnung betiteln, aber letztendlich ist der Effekt der gleiche: Ich war aktiv und die Aktivität wurde getrackt. Die falsch gewertete Sportart lässt sich über die Smartphone-App im Nachhinein noch ändern und die automatische Erkennung auch jederzeit ausschalten.
Es stehen 15 verschiedene Sportarten unter anderem Laufen, Gehen, Radfahren, Wandern, Aerobic und Zirkeltraining zur Verfügung. In der Smartphone-App können hiervon sieben Sportprofile ausgewählt werden, die direkt auf der Uhr sichtbar sind und über die Uhr gestartet werden können. Weitere Sportarten können zudem als allgemein „Sport“ getrackt werden und später in der Smartphone-App mit der jeweiligen Sportart betitelt werden. Hierbei wird dann lediglich Herzfrequenz und Zeit erfasst werden.
Während einer Aktivitätsaufzeichnung kann für jede Sportart die Displayanzeige individuell gewählt werden. Es ist die Anzeige von gleichzeitig drei Werten möglich, so kann z.B. beim Laufen die Distanz, die Herzfrequenz und die Zeit auf einen Kilometer ausgewählt werden.
Die Versa Lite verfügt über kein eingebautes GPS, es besteht jedoch die Möglichkeit durch die Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone dessen GPS zu nutzen.
Ich habe mit der Versa mehrere Sportarten getrackt und sie auf die Probe gestellt. Die Mitnahme meines Handys zum Sport empfinde ich nicht störend, da ich es sowieso für Notfälle immer dabei habe.
Mit der Versa Lite am Handgelenk, das Handy gekoppelt und in der Tasche, ging es für mich zunächst los zum Laufen. Die GPS-Verbindung war leider nicht so konstant, wie ich mir das vorgestellt hatte. Während meiner Joggingrunden kam es zu mehreren Verbindungsabrissen, was mich ein wenig enttäuschte. Die Versa zeichnet in den Abrissphasen aber weiterhin die gelaufenen Schritte auf und berechnet dann einen Durchschnitt beider um eine genauere Distanz zu erhalten. Letztendlich war trotz Verbindungsprobleme des GPS das Ergebnis der Distanz ziemlich genau.
Dies ist scheinbar auf die Berechnung der Schrittlänge zurückzuführen, denn das macht die Versa in meinen Augen wirklich genau.
Die Schrittlänge kann bei der Versa manuell (Walken und Laufen) eingegeben oder automatisch festgelegt werden. Entscheidet man sich für die automatische Variante, wird die Schrittlänge jedes Mal automatisch angepasst, wenn eine Aktivität mit einem Gerät mit GPS durchgeführt wird. Logischerweise führte das zu einer sehr hohen Genauigkeit der Schrittlänge und letztendlich der Distanz.
Bei einem Lauf hat man bei einem Abbruch der GPS-Verbindung somit kaum Einbußen was die Distanz angeht. Die Aufzeichnung der Strecke auf der Karte ist dann aber doch eher ungenau.
Bei einer Wandertour über Stock und Stein, bei der man nicht immer seine gewohnte Schrittlänge geht, oder gar beim Radfahren ist das Ergebnis dann fehlerhaft.
Apps/Smartwatch
Die Versa läuft mit der eigens von Fitbit entwickelten Software. Auf der Uhr sind bereits die wichtigsten Apps von Fitbit installiert, wie z.B. Übungen (Sportprofile), Alarm, Timer, Einstellungen und Wetter.
Über die Fitbit-App kann nun auch die „Gesundheit der Frau“ getrackt werden. In einem Kalender ist es möglich Menstruationstage einzutragen und in der Folge den Zyklus, den Eisprung oder die fruchtbaren Tage errechnen zu lassen. Zudem können dazu noch manuell Informationen wie Stimmung usw. protokolliert werden.
In der Smartphone-App können diverse weitere Apps, welche nicht von Fitbit selbst sind, auf die Uhr heruntergeladen werden (Spiele, Aufgabenlisten, Schlagzeilen usw.) Es kann z.B. mittels der Spotify-App mit der Versa die Musik am Handy gesteuert werden. Weitere sinnvolle Apps waren jetzt für mich persönlich nicht dabei, da für mich die Uhr nicht mein Handy ersetzen muss.
Ich denke hier besteht auch der größte Unterschied der Fitbit Versa zu anderen Smartwatches mit Wear OS-Betriebssystem, die in Sachen Apps andere umfangreichere Möglichkeiten bieten.
Die Versa kann bei bestehender Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone auch Benachrichtigungen anzeigen lassen. Welche Benachrichtigungen angezeigt werden sollen (Whatsapp, Instagram, Facebook, usw.), kann individuell eingestellt werden. Das Antworten über die Uhr ist jedoch nur mit voreingestellten Varianten möglich.
Für mich persönlich sind die Smartwatch-Funktionen der Versa ausreichend, da mein Interesse eher bei den Fitnessfunktionen und der Alltagstauglichkeit liegt. Wer jedoch den Smartwatch-Funktionen einen hohen Stellenwert beimisst und ähnliche Funktionen wie bei Smartwatches mit Wear OS erwartet, wird von der Versa eventuell enttäuscht sein.
Der Akku der Versa wird über das im Lieferumfang enthaltene Ladekabel mit USB Anschluss in ca. 1,5 Stunden vollgeladen (kein Netzteil enthalten). Das Ladeteil ist eine Art Klemme, in die die Versa Lite zum Laden eingespannt wird. Die Anbringung des Kabels auf der Unterseite der Klemme ist ein wenig unglücklich gewählt, da die Schale mit Uhr somit nicht gerade abgestellt werden kann. Zudem würden sich vielleicht Nutzer, die viel unterwegs sind, ein einheitliches Ladekabel (z.B. USB Typ C) wünschen.
Der Akku hält das Versprechen des Herstellers mit einer Laufzeit von 4+ Tagen und fällt damit sehr positiv auf.
Die Versa ist laut Hersteller wasserabweisend bis 50 Meter Tiefe. Ich habe die Versa beim Schwimmen, beim Duschen, beim Sport und im Alltag getragen. Wasser konnte ihr dabei nichts anhaben.
Pro / Contra
Pro
- Schlankes Design
- Wandelbar durch Wechselbänder und damit Alltagstauglich
- Einfache, Intuitive Bedienung
- Ansprechende Fitbit-App für Smartphone
Contra
- Abrisse des GPS mittels Handykopplung
- Ladeschale
Fazit
Die Fitbit Versa Lite ist vom Aussehen her wirklich eine gelungene Uhr, die sich jederzeit zu jedem Anlass tragen lässt. Eine Eigenschaft die ich speziell für Frauenhandgelenke bei vergleichbaren Modellen oft vermisse.
Ansonsten ist es meiner Meinung nach wichtig, sich vor dem Kauf einer Fitnessuhr, Smartwatch oder Sportuhren zu überlegen, welche Funktionen und Erwartungen letztlich für einen selbst im Mittelpunkt stehen.
Die Versa ist eine alltagstaugliche Fitnessuhr, deren Stärke wirklich im ganztägigen Fitnessdatentracking liegt. Es macht Spaß die Fitness-und Gesundheitsdaten im Alltag oder auch beim Freizeitsport zu sammelt und zu tracken. Dies liegt vorallem an der gelungenen und ansprechenden Fitbit-App, die es in Kombination mit der Versa wirklich schafft den Besitzer zu Aktivitäten zu motivieren, auf die Einhaltung seiner Schlafzeiten zu achten und einen somit ein Stück weit gesunder leben lässt.
Ambitionierte Sportler, bei denen das Distanz-Zeit-Verhältnis für das Training, z.B. für einen Halbmarathon, eine größere Rolle spielt, werden an die Grenzen der Versa stoßen und vermutlich eher zu einer trainingsspezifischeren Sportuhr mit eigenem GPS greifen. Dies gilt auch für ambitionierte Sportler in Trainingsbereichen, bei denen das Tracken von Schritten eher eine untergeordnete Rolle spielt, wie z.B. Radfahrer.
Technisch versierte Nutzer, die auf ihrer Smartwatch ähnliche Möglichkeiten wie auf dem Handy vorfinden wollen, werden eher zu einer Uhr mit Wear OS greifen um mehr Funktionen nutzen zu können.
Im Vergleich zur Versa, verzichtet die Versa Lite auf ein paar wenige Funktionen. Letztendlich bietet dies aber dem Nutzer, für welchen diese Abstiche nicht ins Gewicht fallen, die Möglichkeit eine günstigere Fitnessuhr zu erwerben.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.