
Mit dieser Frage habe ich mich in meinem Test mit der Garmin Fenix 7X beschäftigt und ich kam zum Schluss, dass die Frage eigentlich lauten müsste: „Was kann diese Uhr eigentlich nicht?“
Aber bis ihr auch zu dem Schluss kommt, kommen wir zunächst zu den Fakten!
Facts
Thema | Info |
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Material | „Power Sapphier“, Titan, Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten, Silikonarmband |
Größen | Nur in 51mm erhältlich |
Farben | Viele Variationen möglich. Hier jedoch schwarz |
Gewicht | 89 g mit Silikonarmband (nur Gehäuse: 61 g) |
Maße | In Worten: Sehr groß! In Zahlen: 51 x 51 x 14.9 mm |
Anzeigengröße B X H & Auflösung | 1,40 Zoll 280 x 280 Pixel |
Batterielaufzeit | Volllast ohne Solar: 36h – Energiesparmodus mit Solar: Über 1 Jahr! |
Preis | 999,99 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck war einfach nur „Was ein Brecher!“. Die Uhr war einfach riesig und auch schwer im Vergleich zu den sonstigen Uhren die ich bereits testen durfte. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und man gewöhnt sich doch relativ schnell an diese Größe.
Nachdem ich meine alte Uhr wieder anlegte kam mir diese sehr winzig vor. Aber mal abgesehen von Größe und Gewicht, die definitiv nicht einer Dame oder einem schmalen Männerarmgelenk zugemutete werden sollten, ist die Uhr sehr schick und passt sich auf jeden Fall in den Outdoorbereich ein.
Die Uhr macht einen massiven, wertigen Eindruck und gibt das Gefühl, dass eher ihr schlapp macht als dieses Monster. Zum Glück habe ich keine schmalen Armgelenke und genügend Kraft in den Armen, um die Uhr zu tragen.
Praxistest
Die Uhr musste mit mir Fahrrad fahren, joggen, wandern, spazieren, arbeiten, schlafen, Gewichte stämmen, schwimmen, Hundezähne ausweichen und das Tag ein und Tag aus.
Die Uhr musste ich in den 2 Monaten lediglich zwei Mal laden und ich war völlig erstaunt, wie das Machbar ist, nach so vielen Aktivitäten und so vielen Messungen. Die Batterie ging und ging nicht in die Knie. Ich hatte Uhren die waren mit zwei Tagen überfordert, aber diese Uhr ist ein Akku-Hammer. Da die GPS Aktivitäten meistens draußen an der frischen Luft und mal mehr und mal weniger mit Sonnenschein stattfanden, konnte sich die Uhr an den Sonnenstrahlen bedienen und ich war erstaunt, wie viel Akku die Uhr nach 4 Stunden dennoch in sich hatte.
Nach all den langen Tagen mit Aktivitäten, muss man sich auch mal erholen und eine Runde schlafen. Blöd ist es wenn man dann im Bett liegt und merkt man hat etwas vergessen. Manche greifen zur Taschenlampe, andere greifen zum Handy und benutzen den Blitz der Kamera. Ich greife jedoch zu meiner Garminuhr, die eine Taschenlampe integriert hat. Und das ist keine kleine Funzel aus dem Baumarkt. Das Licht macht ordentlich hell und man hat weiterhin die Hände frei, um sich noch schnell ein Glas Wasser zu holen. Diese Lampe hat nicht nur mich sondern auch meine Freundin überzeugt. Das ist eine sehr praktische Funktion von der man erst wusste, dass man sie braucht wenn man sie hat.
Aber die Uhr leuchtete nicht nur sie misst auch den Schlaf und das sehr genau. Sie bewertete den Schlaf und teilt einem mit, wie der Schlaf sich auf den Tag auswirken wird. Wenn man wenig Schlaf gefunden hat, schlägt die Uhr eine Aktivität vor, welche den Körper nicht so sehr belastet und trotz der durchzechten Nacht nicht allzu anstrengend ist.
Die Bodybatterie und der Sleepscore sind für mich immer sehr gute und genaue Indikatoren wie ich meinen Tag plane. Gerade wenn man im Schichtdienst arbeitet und nicht viel Schlaf findet, da sind diese Informationen Gold Wert. Auch kurze Schlafperioden erkennt die Uhr und sie beschwert sich auch darüber, wie man so etwas nur seinem Körper zumuten kann. Ich finde diese Funktion super und vor allem die Trainingsvorschläge die sich daraus ergeben. Trotz wenig Schlaf kann man fit bleiben und so den Körper nicht unnötig belasten.
Die Uhr wurde natürlich nicht nur im Bett getestet, sondern auch an der nördlichsten Stelle der größten Insel Deutschlands. Da ich jedoch im Urlaub war und dort die Laufstrecken nicht kannte, habe ich eine weitere großartige Funktion der Uhr genutzt. Man kann vorgeben wie viele Kilometer man laufen möchte und die Uhr berechnet dir einen Rundlauf vor, durch welchen sie dich dann auch durchmanövriert. Ein sehr tolles Tool an fremden Orten. Aber nicht nur das kann die Uhr. Ich kann genauso einfach drauf los laufen und wenn ich mich verirrt habe, wieder an meinen Ausgangspunkt zurücknavigieren lassen.
So langsam kommt doch die Frage auf „Was kann diese Uhr eigentlich nicht?“ Und das ist eine sehr gute Frage… Ich glaube diese Uhr kann noch viel mehr als ich bereits über sie herausgefunden habe.
Sie kann Notfälle erkennen und einen Notruf an Kontakte absenden + Standort.
Sie kann natürlich Puls/Schritte/Distanzen/Kalorien/Stufen/Höhenmeter/Richtungen/Atemzüge/Sauerstoffsättigung und vieles mehr messen. Das alles in so einem kleinen Gerät am Arm und dann noch mit so einer Akkulaufzeit. Wenn mir etwas fehlt wie ein Jagd-, Angel-, Sonnen- oder Mondkalender, dann kann ich meine Uhr über den Connect IQ Store mit diesen Daten bereichern.
Ich kann mir via Spotify Musik offline auf die Uhr laden und diese dann mittels Bluetooth Lautsprecher abspielen. Selbst wie lange ich brauche, um mich nach der Aktivität zu erholen zeigt die Uhr an.
Ich ziehe diese Uhr nicht mehr aus lediglich, um sie einmal im Monat für 2-3 Stunden aufzuladen. Die Uhr ist Wasserdicht und sehr robust, so dass ich sie auch nicht beim Schwimmen, Duschen oder auf der Arbeit ablegen muss. Die Uhr zeichnet immer meine Gesundheitsdaten auf, welche ich mir in der Garmin Connect App übersichtlich anschauen kann. Themen wie die Form, ob ich mich mit meinem Training steigere oder was mir fehlt, um mich zu verbessern werden dort thematisiert.
Das bringt mich jedoch zu einem tatsächlich negativen Punkt. Hierbei geht die Uhr mit einem sehr hart ins Gericht. Man kommt schnell in den Formverlust nach einer Woche ohne Lauftraining. Es werden hierfür nämlich nur die Lauftrainings angerechnet. Der Ausgleich für den Anaeroben und Aeroben Part kann man durchaus mit ergänzenden Sportarten bringen. Allerdings bemisst sich die Form (Formerhalt/Formaufbau/Formverlust etc.) immer an den Lauftrainings.
Ich war durch viele oder zu anstrengende Trainings schnell unproduktiv, was einen ein wenig demotiviert. Man bekommt das Gefühl die Uhr möchte dass man die Trainings der Uhr durchzieht, welche natürlich eine tolle Abwechslung reinbringen. Dennoch möchte man auch Frei trainieren und wenn dann oft ein „Unproduktiv“ an der Uhr steht, dann ist das ein wenig demotivierend.
Die Uhr hat bestimmt recht was das angeht. Wenn man sich jedoch davon leicht beeinflussen lässt, ist diese Funktion schnell demotivierend. Die Funktion an sich ist bestimmt dennoch ein tolles Tool um seine Leistung zu steigern!

Pro/Contra
Pro:
- Lange Akkulaufzeit
- Robust in jeglicher Hinsicht
- Taschenlampe/Offline Musik/GPS-Tracking/Solar
- Allways On-Display
Contra:
- Hoher Preis
- In der Form steckt der Wurm
Fazit
Wie zuvor erwähnt, lege ich die Garmin Fenix 7X nicht mehr ab und wenn nur zum Laden. Sie ist ein klasse Alltagsgegenstand und unterstützt mich in sehr vielen Dingen. Sie passt auf mich auf und gibt mir eine Übersicht über meine Gesundheit.
Auch wenn der Preis sehr hoch ist, macht sie es mit ihrem Funktionsumfang und ihrer Akkulaufzeit wieder wett. Was bringt mir eine Smartwatch die ich alle zwei Tage laden muss und ständig in der Ladeschale vergesse? Wie gesagt diese Uhr lege ich nicht mehr ab und daher habe ich sie direkt nach dem Test für den dauerhaften Gebrauch gekauft. Ich habe schon viele Uhren getestet aber keine hat mich so überzeugt. Eine klare Empfehlung meinerseits!
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.