Mit der Ignite 2 bringt Polar eine elegante und schlanke Sportuhr auf den Markt, die nicht nur das eigene Training erfasst sondern auch Einblicke in die Erholung und deinen Schlaf gewährt.
Nachdem ich privat schon seit einiger Zeit die Ignite – also den Vorgänger – trage, durfte ich nun das aktuelle Modell testen und bin sehr gespannt ob es gravierende Unterschiede gibt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Uhr: ABS+GF, GLAS (Anti-Fingerprint-Beschichtung), PMMA, EDELSTAHL Armband: SILIKON ODER RECYCELTES PET, EDELSTAHLSCHNALLE |
Größen | S oder M/L |
Farben | Rotgold/Pink (Testobjekt), Gold & Champagne und Black Pearl |
Speicherkapazität | Abhängig von deinen Spracheinstellungen bis zu 90 Stunden Training mit GPS und Herzfrequenz |
Batterietyp | Lithium-Polymer-Akku, 165 mAh |
Betriebsdauer | Bei kontinuierlichem Gebrauch: Bis zu 20 Stunden Training mit GPS und optischer Pulsmessung 5 Tage Aktivitätsmessung und kontinuierliche Herzfrequenz-Messung |
Wasserbeständig | Bis zu 30 Mtr. |
Preis | 229.90 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Wie bereits erwähnt, nutze ich bereits die Polar Ignite Sportuhr, also das Vorgängermodell der Ignite 2. Ebenso durfte ich bereits die Grit X testen worüber ich hier auch schon berichtet hatte.
Als ich die Uhr ausgepackt hatte, war ich überrascht, dass das Armband keine gelöcherte Struktur hat, sondern dass die dunklen Punkte aufgedruckt sind. Online sahen die für mich so aus, als hätte das Armband eine löchrige Struktur, ich frage mich heute, wieso ich ein anderes Bild im Kopf hatte…
Der Rest war wie erwartet. Eine schöne aber dennoch funktionelle Verpackung schützt die Uhr beim Transport. Das schwarze Display wird von einer schräg gestreiften Lünette umschlossen, welche rosefarben ist. Alles in Allem wirkt diese Uhr hochwertig und robust, sieht aber dennoch sehr elegant und schick aus. So eignet sie sich bestimmt nicht nur als Sportuhr sondern ist auch eine hübsche Alltagsuhr.
Praxistest
Getestet wurde die Uhr insgesamt über vier Monate und wurde – außer zum Laden – ununterbrochen getragen. Deshalb konnten verschiedene Sportarten wie Skifahren, Laufen, Radfahren, Wandern, Schwimmen usw. getestet und getrackt werden.
Die gesamten Aktivitäten wurden mit der “Polar Flow-App” synchronisiert und gespeichert.
Inbetriebnahme
Die erste Inbetriebnahme verlief wirklich sehr schnell. Innerhalb von ein paar Minuten konnte die Uhr eingestellt werden. Dazu habe ich die Uhr mit meiner bereits installierten App “Polar Flow” verbunden und alles Weitere über das Smartphone angepasst.
Konnektivität/App
Die Uhr lässt sich dank der integrierten, drahtlosen Bluetooth®-Technologie sehr schnell mit dem Smartphone verbinden. So kann man die aufgezeichneten Aktivitäten und Erholungsanalysen super überblicken.
Für meinen Geschmack ist die App übersichtlich und intuitiv aufgebaut.
Aktivitäten
Es stehen insgesamt 130 verschiedene Aktivitäten zur Auswahl. Davon werden zu Beginn ein paar Favoriten ausgewählt, die immer wieder verändert werden können.
Polar schlägt mit seinem “FitSpark” individuelle Trainingseinheiten vor. Diese basieren auf dem Erholungsstatus, Fitnesslevel und der Trainingshistorie. Persönlich trainiere ich allerdings am liebsten nach eigenem Ermessen. Spaßeshalber habe ich eine Einheit nach dem Vorschlag angefangen. Nur leider war bei der langen Einheit (1:30 h) eine Aufwärmzeit von 10 Minuten angeben. Dabei meldet die Uhr via Vibrationsalarm, wenn der Puls zu hoch geht. Leider konnte ich in den 10 Minuten nur schnell gehen aber nicht laufen. Als ich dann die 10 Minuten überstanden hatte, dachte ich, dass es jetzt richtig los geht. Falsch gedacht: Auch der Anschluss war nur für eine sehr geringe Pulsfrequenz ausgelegt. Da ich an diesem Tag eine 18 km Runde auserwählt hatte, musste ich das vorgeschlagene Training abbrechen, sonst hätte ich ewig gebraucht ?
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass diese Funktion für Sportanfänger super geeignet ist oder für Personen, die eine extra Motivation benötigen.
Für mich sind die Aktivitäten: Schwimmen, Radfahren und Laufen besonders wichtig. Deshalb werde ich von diesen Aktivitäten mehr berichten.
Schwimmen
Eine Sportuhr, die zum Schwimmen geeignet ist, ist selbstverständlich auch wasserbeständig. Um dies zu gewährleisten, sollten die Tasten laut Polar nicht unter Wasser bedient werden. Das ist allerdings nicht immer zu garantieren. Also bei meinen Schwimmeinheiten habe ich nicht darauf geachtet und die Uhr ließ kein Wasser eindringen, denn der Knopf wird eigentlich erst zum Beenden gedrückt. Der Start erfolgt über das Touch-Display.
Wasserdicht ist die Uhr bis 30 M. (steht auf der Rückseite), was zum normalen Schwimmen und Baden völlig ausreichend ist.
Die Pulsmessung erfolgt auch hier am Handgelenk. Polar empfiehlt dies nicht, da sie nicht optimal funktioniert. Da ich keine Profi-Schwimmerin bin, war mir das auch nicht ganz so wichtig. Gefühlt hat die Messung ganz gut gepasst, wenn ich die Herzfrequenz mit meiner Atmung verglichen hatte.
Doch das Wichtigste bei der Schwimmeinheit ist für mich, dass die Länge richtig gemessen werden. Ich habe dazu die Aktivität “Bahnschwimmen” ausgewählt. Hier wird vorab die Länge der Bahn (25 oder 50 Mtr.) ausgewählt.
Bei meinem ersten Schwimmversuch im Hallenbad auf einer 25 Mtr.-Bahn, war ich sehr begeistert, da die Uhr nur 100 Mtr. daneben lag. Bei 2500 geschwommenen Metern hat sie 2400 Mtr. gemessen. Das war für mich verkraftbar.
Allerdings ließ sich das im Freibad bei einer 50 Mtr. Bahn nicht mehr wiederholen. Die Uhr lag an zwei verschiedenen Tagen extrem daneben (800 gemessen anstatt 1500 und 350 anstatt 500). Da war die Grit X deutlich besser.
Um die Trainingseinheiten Laufen/Radfahren zu starten, habe ich immer gewartet, bis der Kreis um den Puls und den Pfeil (GPS) grün wurde. Mit einem Antippen auf das Display ging es direkt los mit der Aufzeichnung.
Ich habe beide Einheiten so eingestellt, dass nach 1 km jeweils die Rundenzeiten angezeigt werden. So wurde nach jedem Kilometer durch ein kurzes Vibrieren angezeigt, wie schnell dieser absolviert wurde.
Da ich beim Radeln zur Arbeit immer wieder an Ampeln warten muss, habe ich ein automatisches Stoppen hinterlegt. Sowohl Kilometerzahl als auch die Pulsfrequenz und Pausen wurden immer zuverlässig angegeben und ausgewertet.
Also für das “Alltagslaufen und -radeln” absolut geeignet. Allerdings eignet sich die Ignite 2 nicht zu Intervalleinheiten auf der Bahn. Hier fehlt einfach ein weiterer Bedienknopf um die Zwischenzeiten zu stoppen (wie z. B. bei der Grit X).
Akkulaufzeit
Richtig klasse finde ich, dass vor dem Start einer Einheit oben vor dem Batteriezeichen eine ungefähre Akkulaufzeit angegeben wird. Das ist besonders für lange Trainingseinheiten besonders wichtig. Es gibt doch nichts ärgerliches als dass der Akku schlapp macht, wenn man ein langes Training absolviert.
Persönlich finde ich, dass die Laufzeit sich verbessert hat im Vergleich zur Ignite.
Armband
Die Ignite 2 lässt keinen Designwunsch offen. So kann nicht nur die Uhranzeige geändert werden sondern auch die Armbänder. Mitgeliefert wurde ein gewebtes Armband welches sehr angenehm zu tragen ist. Nach den drei Monaten Testzeit sah es etwas mitgenommen bzw. verschmutzt aus. Ich habe dieses dann mit einer Bürste und Flüssigwaschmittel gereinigt, was sehr gut ging.
Zusätzlich durfte ich noch ein Silikonarmband (Polar Silikonarmband, 20 mm) testen, welches separat für 29,90 Euro erhältlich ist. Das tolle dabei: Die Armbänder werden gleich in zwei unterschiedlichen Größen mitgeliefert. So kann die Größe S oder M/L gewählt werden. Mir persönlich ist das Silikonarmband lieber, da es nach dem Duschen sich nicht so lange feucht anfühlt und auch unempfindlicher gegenüber Verschmutzungen ist.
Pro/Contra
Pro:
- Integriertes GPS
- Optische Pulsmessung
- Mehr als 130 Sportarten
- Individuelles Design möglich
Contra:
- Schwimmdistanzen werden nicht richtig gemessen
Fazit
Polar bringt mit der Ignite 2 einen tollen Nachfolger zur Ignite auf den Markt, die keine allzu großen Veränderungen mit sich bringt.
Lediglich die Akkuleistung ist nach meinem Empfinden etwas besser. Die Sportuhr ist sportlich aber dennoch sehr elegant und kann somit auch im Alltag sehr gut getragen werden und gibt einem einen zuverlässigen Überblick über die körperliche Belastung sowohl in der Erholung als auch in der Belastung. Auch die Messung bei Trainingseinheiten wie Laufen und Radfahren funktionieren einwandfrei. Lediglich beim Schwimmen hat die Uhr die Distanz nicht so zuverlässig gemessen.
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