Auszeit – die Zeit zum Abschalten und Runterkommen und damit der Ausgleich zum stressigen Alltag.
Zwar im Moment in Elternzeit, bewegt sich mein Leben aber trotzdem auf einem ziemlich hohen Stresslevel zwischen Patchworkfamilie, Baby, Baustelle und Haushalt. Da geht einem im wahrsten Sinne des Wortes irgendwann die Luft aus und man braucht dringend frische Luft – am besten nicht nur durchs Fenster sondern ganz draußen und da ist eigentlich auch das Wetter egal.
Draußen sein tut immer gut zumal ich mir die Zeiten, mal kurz alleine rauszukommen, nicht wirklich aussuchen kann. Die einfachste Art schnell abzuschalten heißt bei mir: Laufschuhe an und losrennen. Das Gedankenchaos im Kopf muss geordnet werden. Je schneller die Füße laufen, desto klarer wird die Struktur meiner Gedanken. Nach einigen Kilometern löst sich oft das Wirrwarr und ich kann neu geordnet auch endlich die Natur und meine Umwelt wieder anders wahrnehmen. Vielleicht sehe ich auf einmal wieder die schönen bunten Blumen voll schwirrender Insekten, das bunte Lichtspiel des Sonnenuntergangs oder die Schönheit eines gelben Rapsfeldes vor einem dunklen Unwetterhimmel – wie egal es in diesen Momenten ist, wenn es anfängt zu regnen. Der Moment veranlasst meine rennenden Füße dann plötzlich zum Stehenbleiben. Ich krame mein Handy hervor und knipse zwei oder drei Bilder. Ich hoffe, dass man darauf wenigstens einen Funken von dem erkennt, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Wenn mich das Chaos irgendwann später wieder trifft, kann ich mir wenigstens kurz ein Bild anschauen, um inne zu halten und mich an das ruhige Gefühl zurückzuerinnern.
Da sich die wertvolle Me-Time nicht immer einrichten lässt, sind oft die Kids mit dabei – im Laufwagen oder als Begleitung auf dem Fahrrad. Auch eine Wanderung oder ein Spaziergang mit der ganzen Familie bringt Abhilfe vom Alltagsstress. Kinderaugen entdecken schnell interessante Schönheiten der Natur, welche von den Erwachsenen keine Aufmerksamkeit erfahren hätten.
Wir schauen uns dann die Dinge an, schlagen vielleicht noch unbeantwortete Fragen nach und machen ein paar Bilder. In diesem Moment bin ich auch plötzlich wieder raus aus dem Chaos und genieße die Ruhe. Was ein oft unscheinbares Etwas durch Kinder bewirken kann 😊 und auch später beim Anschauen der Bilder erinnert sich ein Kind sehr genau an den Moment und es ist schön zu beobachten, dass auch die Kids lernen, in der (R)Auszeit zu erholen.
Von den Radtouren nur mit meinem Mann träume ich aktuell noch, aber auch die werden wieder kommen. Bis dahin schaue ich mir die Bilder unserer Touren an – um dann wieder weiter zu machen mit der nicht enden-wollenden To-Do-Liste.



















