Wie man sich bettet so liegt man! Oder so schläft man.
Ein tolles Abenteuer steht und fällt mit einigermaßen komfortablem Schlaf. Eine schlechte Nacht verkraftet der Körper und kann dennoch gute Leistungen erbringen. Aber dann wird es zäh, wenn einem morgens schon die Knochen weh tun und man dann den ganzen Tag auf den Beinen ist.
Auch in Sachen Packmaß und Gewicht hat man unterschiedlich viel Freude an einer Isomatte.
Wir haben von Therm-a-Rest die NeoAir all Seasons SV probegelegen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Oberflächenmaterial: 50D MiniHex Poly / 75D Polyester |
Größen | regular R (51x183cm), regular wide RW (63x183cm), large L (63x196cm) |
Farben | gecko (hellgrün) |
Dicke | 6,3 cm |
R-Wert | 4,9 |
Gewicht | 650 g (je nach Ausführung bis 880 g) |
Zubehör | inklusive gratis Packsack (Standard) + Repair Kit |
Isolations-Limit | (empfohlener Kälte-Grenzwert): -16 °C |
Preis | 154,95 Euro UVP (je nach Ausführung bis 194,95 Euro) |
Größe | Packmaß | Gewicht | Dicke | R-Wert | |
---|---|---|---|---|---|
regular R | 51 x 183 cm | 12 x 23 cm | 650 g | 6,3 cm | 4,9 |
regular wide RW | 63 x 183 cm | 12 x 28 cm | 820 g | 6,3 cm | 4,9 |
large L | 63 x 196 cm | 12 x 28 cm | 880 g | 6,3 cm | 4,9 |
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist gut. Die geschweißten oder geklebten Nähte sind weder rau noch hart. Der Krempelverschluss ist solide gearbeitet. Das Ventil schließt dicht.
Praxistest
Die Neo Air All Seasons ist in ihrer regulären Breite mit 51 cm zwar Standard. Wer allerdings gern auf der Seite schläft, dem wird sie vermutlich etwas zu schmal sein. Genau aus diesem Grund bietet Therm-a-Rest ja aber auch eine regular wide mit 63 cm an. Diese hatten wir im Test. Die Läge beträgt bei beiden 183 cm. Für die Großen unter uns gibt es noch die Large-Variante mit 63 x 196 cm. Das dürfte den MEISTEN dann auch reichen.
Das Packmaß ist gerade, wenn es auf Größe und Gewicht ankommt, erfreulich gering. Natürlich macht sich das MEHR an Komfort in Form von Länge und Breite mit ca. 200 g mehr Gewicht auch dort bemerkbar. Aber bevor man von der Matratze fällt, nimmt man das wohl gerne in Kauf.
Der robuste Packsack ist glatt, schmutz- und wasserabweisend. Solange es nicht regnet, kann die Isomatte darin gut am Rucksack außen befestigt werden. Mit einer Kordel und Kordelstopper wird der Transportsack dann sauber verschlossen.
Das Auffälligste nach dem Ausrollen im Gegensatz zu vielen anderen Matten ist mit Sicherheit das SpeedValve Ventilsystem. Die Hightec-Beschreibung des Herstellers ist hier etwas verständlicher.
Anders als herkömmlich wird hier nicht die Luft durch ein kleines Ventil mit dem Mund eingeblasen. Dies führt häufig zu Schwindel und Kopfschmerzen und dauert verhältnismäßig lange. Bei diesem System hier wird durch eine große, knapp 30 cm breite Öffnung Luft locker eingeblasen. Eine innenliegende Manschette verhindert, dass die Luft wieder ausströmt. Dadurch kann mit einem Atemzug wesentlich mehr Luft eingeblasen werden als bislang und es fehlt die Anstrengung dabei, was den Schwindel verhindert.
Ob es nun so viel schneller geht liegt vermutlich bei beiden Varianten an der Technik. Tatsächlich geht es auf jeden Fall wesentlich entspannter und vermutlich auch etwas schneller.
Ist die Isomatte befüllt, wird der Krempelverschluss mehrfach umgeschlagen und mit dem Steckverschluss verschlossen. Gerade bei größeren Menschen hat man hier quasi noch eine kleine Kopfverlängerung gratis dazu. Ein zusätzliches kleines herkömmliches Ventil hilft, sobald die große Öffnung verschlossen ist, nochmal nachzubessern in Sachen Befüllung.
Nach dem ersten Tag ist die Isomatte nicht mehr ganz so prall. Ob dies nun tatsächlich so ist, dass etwas Luft durch den Krempelverschluss entweichen kann oder ob es an den unterschiedlichen Umgebungstemperaturen liegt, ist ungewiss.
Die Matte ist aus zahlreichen quer verlaufenden Luftkammern aufgebaut, die ca. 5 cm breit sind. Auch die Isolation ist mit eingearbeitet. Das spürt man, wenn man über die Matte fährt ohne dass sich Luft darin befindet. Die Matte ist als wärmend ausgewiesen und daher auch für alle Jahreszeiten geeignet.
Eine gute Isolation ist wichtig, damit die Bodenkälte weg vom Körper gehalten werden kann.
Die Kammern knistern ziemlich. Dies ist auch im aufgeblasenen Zustand so und ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil es bei jeder Bewegung knistert.
Die Isomatte hält was sie verspricht. Der Liegekomfort ist gut. Da lohnt es sich sie mitzunehmen und etwas Platz zu investieren, denn die 6,3 cm dicke sind bequem und verhindern ein Durchliegen.
Die Isolation ist ebenfalls gut. Bei Minusgraden würde die Testerin dennoch eine Decke unterlegen. An das Geraschel muss man sich gewöhnen, was aber schnell der Fall ist.
Das Zusammenlegen der Isomatte geht schnell und unkompliziert. Sobald man den Krempelverschluss geöffnet hat, stülpt sich der innenliegende Schlauch nach außen und die Luft kann schnell und vollständig entweichen. Um die Isomatte wirklich schmal zusammenlegen zu können empfiehlt es sich, sie zunächst einmal grob aufzurollen, um schon mal die meiste Luft heraus zu drücken. Dann klappt man sie links und rechts zur Mitte ein, damit sie zur Packsacklänge passt und rollt sie dann sorgfältig auf. Am Ende bleibt etwas Luft im Inneren, wenn man den Schlauch des SpeedValve- Ventils wieder hinein legt. Hier kommt das kleine herkömmliche Ventil zum Einsatz um die Restluft entweichen lassen zu können. Gut zusammengerollt ist der Packsack ausreichend groß.
Fazit
Die NeoAir All Seasons VL von Therm-a-Rest für 155 Euro ist eine leichte, robuste und wärmende 4-Jahreszeiten-Isomatte, die durch einen guten R-Wert, eine komfortable Dicke und hat verschiedene Längen und Breiten zur Auswahl.
Mit dem SpeedValve Ventil ist das Befüllen mit Luft schnell und entspannt möglich. Wer eine für alle (Abenteuer) sucht, der ist hier gut beraten.
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