Das Geschäftsmodell der vertikalen Integration welches alle Vorgänge in Bezug auf Design, Herstellung, Marketing und Lagerung von Garmin selbst gehandhabt wird, beschreibt die Philosophie und Kultur von Garmin. Garmin ist somit einer der führenden Hersteller im Bereich Navigation für die Automobilbranche, Luftfahrt, Marine, Outdoor und Sport.
Als Multisportler mit Verbesserungsambitionen ist es natürlich interessant, wie sich die eigene Leistung optimieren lässt und vor allem wie verschiedene Sportaktivitäten in einem Gerät gemessen werden können.
Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Sportuhr, die im Gegensatz zu den „einfacheren“ Geräten hauptsächlich die Schwimmdistanz messen kann.
Deshalb durfte ich von Garmin das Modell Forerunner 945 testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Uhrglas: Corning Gorilla Glas DX Material der Lünette: Faserverstärktes Polymer Armband: Silikon |
Größen | Für einen Handgelenkumfang von 130 bis 220 mm |
Farben | Schwarz/Schiefer, Einzelgerät (Testobjekt) Blau/Schiefer, Bundle |
Display | MIP-Display |
Wasserdichtigkeit | 5 ATM |
Preis | 599,99 € (Testobjekt); 749,99 (Bundle) |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Geliefert wurde die Uhr in einem quadratischen Karton, der alle Zubehörteile kompakt verstaut. Mitgeliefert wurde die Uhr selber, ein USB-Ladekabel, eine Gebrauchs- und Sicherheitsanleitung und ein Verschlussring-Ersatzgummi.
Ich war sehr gespannt auf die Uhr. So hatte ich in den letzten Jahren nicht nach Puls, sondern rein nach Körpergefühl trainiert. Getrackt habe ich meine Lauf- und Bike Aktivitäten mit einer separaten App auf dem Handy.
Ausgepackt war ich über die Größe der Uhr erst einmal erstaunt. Mit einem Durchmesser von ca. 50 mm und einer Höhe von 15 mm ist diese doch wirklich sehr groß für ein Frauenhandgelenk.
Die Uhr und das dazugehörige verstellbare Armband machen einen stabilen und robusten Eindruck. Auch nach der Testphase von sechs Wochen, kann ich keinerlei Macken oder Abnutzungsspuren erkennen.
Praxistest
Getestet wurde die Uhr bei verschiedenen Aktivitäten wie laufen, biken, indoorsport und schwimmen. Zusätzlich diente sie der Überwachung meiner alltäglichen Aktivitäten wie der Schrittmessung, Schlafanalyse usw.
Die Uhr hat sehr viele Funktionen. Ich werde mich in diesem Bericht auf die für mich relevanten und interessanten Funktionen beschränken, da dieser sonst zu umfangreich wird. Eines schonmal vorne weg: Für einen Preis von 599,99 Euro bekommt man wirklich eine Vielzahl an Funktionen…
Display und Armband
Das großzügige Display ist einem großen „Corning Gorilla Glas DX“ ausgestattet, welches auch kleine Stöße ohne sichtbare Beschädigung super verträgt. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung kann die Uhr optimal gelesen werden, ohne dass die Augen zusammengekniffen werden müssen oder ein Schattenplatz gesucht werden muss. Je nach Geschmack des Anwenders kann das Design der Zeitanzeige eingestellt werden.
Die Lünette wurde aus einem faserverstärkten Polymer gefertigt, welches auch völlig stoßunempfindlich ist. Auch nach meiner Testphase sieht die Uhr immer noch aus wie neu.
Das aus Silikon gefertigte, verstellbare Armband ist 22 mm breit, weich und passt sich gut an.
Bedienung
Die erste Inbetriebnahme der Uhr selber geht schneller als ich erwartet hatte. Es müssen lediglich ein paar verschiedene Parameter wie die Auswahl von km oder inch, Zeitformat (12 oder 24 Stunden), persönliche Daten (wie Geschlecht, Geburtsjahr, Größe, Gewicht usw.) eingegeben werden und schon kann es los gehen. Falls in der Vergangenheit via Strava getrackt wurde, kann man dies kombinieren.
Nachdem ich die Garmin Connect App installiert hatte, konnte auch eine einfache und übersichtliche Ansicht der einzelnen Daten erfolgen.
Die Bedienung konnte zumindest meinerseits ohne Blick in die Bedienungsanleitung erfolgen, da diese absolut intuitiv ist.
Verschiedene sportliche Aktivitäten können unter den Favoriten abgelegt werden, was einen schnellen Zugriff vor der jeweiligen Betätigung ermöglicht, ohne dass unnötig viel geblättert werden muss.
Funktionen
Wie bereits erwähnt hat diese Uhr unzählige Funktionen, die ihr unter folgendem Link finden könnt: https://buy.garmin.com/de-DE/DE/p/621922/pn/010-02063-01#specs
Oder hier mal als Screenshot (nach dem Öffnen vergrößern)
Ich möchte in diesem Bericht auf die für mich relevanten Funktionen wie Schwimmen, Laufen und den Schrittmesser beschränken, da diese für mich eine besondere Funktion im Vergleich zu anderen Fitnessuhren haben.
Schwimmen
Die für mich entscheidende Funktion, weshalb meine Wahl auf die Forerunner 945 gefallen ist, ist die Schwimmfunktion. Es gibt nur eine geringe Anzahl von Sportuhren, die diese Funktion beinhalten. Besonders wichtig ist für mich das automatische Zählen der Distanz. Garmin verspricht dies sowohl im Schwimmbad als auch im Freiwasser. Also ging es ab ins Schwimmbad. Während der Aktivität selber, musste ich mich zuerst in das „Schwimmprogramm“ einfinden. Standardmäßig wird hier die Intervallzeit angezeigt. Nach kurzen scrollen auf der Uhr habe ich dann die für mich relevante Anzeige, die Distanz gefunden. Automatisch werden hier verschiedene Distanzen wie 200, 400, 1.000 mtr. uvm. gemessen. Anhand der Einstellungen kann ausgewählt werden, welche Distanzen als Rekorde gemessen werden sollen. So vibriert die Uhr bei der ersten Schwimmeinheit ganz oft, da die ganzen ersten Rekorde aufgestellt werden ?. Diese Vibration ist eine super Lösung im Wasser, da diese gut wahrgenommen wird ohne zu stören.
Nach der Aktivität kann anhand der App genau analysiert werden, wie die Einheit war.
Alle möglichen Parameter des Trainings werden erfasst und können nun beurteilt werden. Dazu gehören unter anderem die Kategorien der Züge (Gesamtanzahl, durchschnittliche Zugzahl…), Geschwindigkeit, Zeitmessung, Herzfrequenz, Schwimmeffizienz, gemessen am SWOLF-Wert, Kalorien und Temperatur.
Die dazugehörigen Bilder von meiner Einheit habe ich euch hinzugefügt.
Leider wurden bei der Beispiel-Schwimmeinheit die letzten 200 mtr. gar nicht erfasst. Der Rest wurde allerdings richtig gemessen.
Laufen
Die Funktion beim Laufen ist vom Prinzip so aufgebaut wie beim Schwimmen. Auch hier werden verschiedene Kategorien wie Pace, Herzfrequenz, Trainingseffekt, Laufeffizienz, Höhe, Kalorien und Temperatur aufgelistet.
Besonders gefällt mir hierbei, dass die Karte mit aufgezeigt wird.
Zur Rundenzeit: Für ein Intervalltraining sind für mich persönlich die Rundenzeiten wichtig. Leider kann dies an der Uhr nicht durch einmaliges Einstellen gemessen werden, sondern es muss immer jede einzelne Runde neu eingestellt werden. Zuerst wird die erste Runde gestoppt, dann muss drei Mal nach unten geblättert werden, „Runde“ wieder bestätigt werden und durch erneutes bestätigen startet die neue Runde. Für meinen Geschmack etwas zu umständlich.
Schrittzähler
Wer körperbewusst lebt, für den ist es auch interessant, welche Aktivität außerhalb der einzelnen Sporttätigkeit geleistet wird. Anhand des Schrittmessers, kann festgestellt werden, ob z. B. an sportfreien Tagen die Bewegung trotzdem ausreichend war. Dazu dient der integrierte Schrittzähler. Erfreulicherweise funktioniert dieser auch wenn der Kinderwagen geschoben wird (ich habe mitgezählt). Das Tagesziel passt sich immer wieder neu an. Da muss man schon schauen, ob ein Zeil von 8.000 Schritten für einen persönlich ausreichend ist oder nicht. Wenn man ein paar Tage nur 2.000 Schritte macht, wird das persönliche Ziel nach unten korrigiert…
Smartphone Konnektivität
Via Bluetooth wird die Uhr mit der App verbunden und innerhalb von ein paar Sekunden aktualisiert. Da die ständige Verbundenheit sichtlich den Akkuverbrauch meines Mobiltelefons erhöht hatte, habe ich diese Verbindung nur ein- bis zweimal täglich aktiviert.
Die Verbindung funktionierte immer einwandfrei ohne irgendwelche Störungen.
App-Funktionen
Die App ist zwar kein Bestandteil der Uhr, aber meines Erachtens nach geht es nicht ohne. Es gibt die verschiedensten Einrichtungsmöglichkeiten der Hauptansicht, je nachdem was für einen persönlich interessant ist. Sehr schade finde ich, dass hier meine letzten Aktivitäten nicht lokal gespeichert sind, sondern nur mit einer Internetverbindung einzusehen sind, die bekanntlich in den Bergen nicht immer vorhanden ist. Deshalb ist diese App nur mit einer Internetverbindung sinnvoll nutzbar.
Pro / Contra
Pro
- verschiedene Einrichtungsmöglichkeiten
- viele verschiedene Aktivitäten
- Smartwatch, Fitness- und GPS-Uhr in Einem
- Aktivitäts-Favoriten ermöglichen einen schnellen Zugriff
- einfache Bedienung
- Design ist wählbar
Contra
- sehr groß
- App ist zum ausführlichen Auslesen der Einheiten erforderlich
- ohne Internetverbindung können vorangegangene Trainings in der App nicht geladen werden
Fazit
Die Garmin Forerunner 945 ist eine absolut taugliche Multisport-Uhr die keinen Technik- und Überwachungs-Wunsch offen lässt. Für den stolzen Preis von 599,99 Euro bekommt man wirklich alles was man braucht.
Anhand der App kann man so einiges über seinen Köper erfahren. Es kann wirklich alles über die Gesundheit (Schlaf, Herzfrequenz, sogar Stress usw.) rausgelesen werden. Auch über die Leistungsstatistiken wie Trainingszustand, Leistungskurve usw. kann einiges aus der App entnommen werden. Hinterlegte Trainingspläne können durchgeführt werden, es gibt eine Unfall-Benachrichtigungs- und Notfallhilfe uvm. Was davon alles benötigt wird und was nicht, sei hier jedem selbst überlassen.
Auch Funktionen wie musikhören über Spotify, Wetter, Kalender usw. können verbunden und angezeigt werden. Eine tolle Smartwatch.
Trotz des weichen Silikonarmbandes empfinde ich die Uhr, auch nach der Testphase immer noch störend und die Haut schwitzt darunter unangenehm. Das Design ist für meinen Geschmack eindeutig für die männliche Zielgruppe bestimmt.
Die Bedienung selbst ist absolut gelungen und intuitiv. Wer eine hochwertige Smartwatch möchte, die einen Fitnesstracker enthält, hat hier das richtige Modell gefunden.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.